Reverenz an Rosengäfin Chotek
In Dolná Krupá, einem Dorf im Westen der Slowakei am Fuß der Kleinen Karpaten gelegen, in der Nähe der Stadt Trnava, entstand 2019 ein Rosarium, dass man in Zukunft unbedingt besuchen sollte. Schon vor mehr als 100 Jahren züchtete dort Marie Henriette Gräfin Chotek über 6000 Rosensorten. Sie stand im regen Kontakt mit den berühmtesten Rosenkennern damaliger Zeit wie Jules Gravereaux in Frankreich oder Wilhelm Kordes und Peter Lambert in Deutschland. Nach dem Tod des bekanntesten Rosenzüchters der alten Donau-Monarchie Österreich-Ungarn Rudolf Geschwind erwarb sie einen Großteil seiner Rosen. Ihr ist es zu verdanken, dass es heute noch 29 seiner besonders winterharten Sorten, sogenannten Nordlandrosen im Rosarium Sangerhausen gibt… Dank der Eheleute Peter Kudláč und Mária Kudláčová und deren Firma APIMED (Trnavská Medovina) wurden auf dem Grundstück, wo damals Gräfin-Choteks-Rosarium stand, wieder über 1000 Rosen gepflanzt.
Rosenbögen betonen Blickachsen
Die vielfältigen Rosen in Dolná Krupá stammen überwiegend aus der Rosengärtnerei Kalbus in Altdorf bei Nürnberg. Johannes Kalbus entwarf auch die Pflanzpläne des neuen Rosariums mit überwiegend historischen Rosen. Viele Kletterrosen, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts so beliebt waren, hatten bereits in diesem Sommer (2020) die insgesamt 28 Rosenbögen ’Bagatelle‘ von Classic Garden Elements erklommen. Die heintereinander gestaffelten Bögen betonen zwei langen Wege- und Blick-Achsen. Auch die dreiflügeligen ‘Obelisken II‘ sind im größten privaten Rosengarten der Slowakei gekonnt platziert, damit sie ausladend wachsenden Strauchrosen stützen. Die pfiffigen Rosenstäbe wiederum stabilisieren die zahlreichen 90 cm hohen Rosenstämme. Und einige Rosenschirme ‘Giverny‘ dienen als ideale Stütze für die extra auf 140 cm hohen Stämmen veredelten und 2013 in Dolná Krupá getauften Duftrosen ‘Rosengräfin Marie Henriette‘ von Rosengärtnerei Kordes aus Sparrieshoop bei Hamburg. Die perfekte Pflege der ganzen Anlage überzeugt und inspiriert.
Rosen und Honigwein
Wer nach Dolná Krupá wegen Rosenblüte-Erlebnis einreisen möchte, sollte genug Zeit für den Rosengarten einplanen. Im juni ist das Rosenflor natürlich am schönsten mit allen Sinnen zu genießen. Die Opulenz der Farben und Formen der Blüten und vor allem der Duft sind einfach überwältigend! Auch die Kombination der Rosen mit anderen, vor allem bienenfreundlichen Begleitpflanzen wie Lavendel, Salbei oder Storchschnabel lassen sich vor Ort wunderbar studieren. Apropos, Bienen… Deren Honig ist die Grundlage für excellente Honigweine der Marke APIMED, die mittlerweile weltweit vermarktet werden. Warum nicht eine Met-Verkostung in der Nähe der Produktionsstätte – ob in Honigwein-Keller, im Restaurant am Rosarium oder direkt im Rosengarten? Herzlich Willkommen an diesem magischen Ort, der die Welt schöner macht!…