Antike Statuen in Lebensgröße für Garten und Gartenarchitektur
1. Antike Skulpturen für Gartenarchitektur – Lebensgroß, aus Bronze oder Marmor, in Museumsqualität kaufen
Unsere lebensgroßen Repliken antiker Skulpturen aus Bronze oder Marmor sind elementare Bestandteile klassischer Gartenarchitektur. Inspiriert von griechisch-römischen Originalen, strukturieren sie Gärten, Parks und Außenräume mit kultureller Tiefe und architektonischer Funktion.
Wir bieten in unserem Online Shop Freunden der antiken Kunst etwas Einmaliges an. Replikas von über fünfzig der schönsten Skulpturen des klassischen Altertums. In Lebensgröße. Gegossen in Bronze auf Basis von Gipsabdrücken des Museumsoriginals. Die von uns gefertigten Bronzestatuen und Büsten haben Museumsqualität und werden von Innenarchitekten, Gartendesignern und Kunstexperten weltweit geschätzt. Filmstudios verwenden sie als authentisches Dekor und die Originale sind in Museen auf der ganzen Welt ausgestellt.
Standorte für die Aufstellung antiker Statuen
In besonders gelungenen Gärten und Parks brilliert neben hoher gärtnerischer Kunst und ungewöhnlich schöner Formgebung oft auch die Verwendung erstklassiger Ausstattung. Sei es nun Mobiliar oder seien es Statuen und Skulpturen. Antike Statuen sind im Original nicht erhältlich. So wurden seit Ihrer Wiederentdeckung in der Renaissance kostspielige Repliken gefertigt für Schlösser, deren Parks und parallel auch für die Herrenhäuser des zu hohem Wohlstand gekommenen Bürgertums. In dieser Zeit formierte sich dann auch ein Kanon für die Aufstellung und Platzierung dieser Kunstwerke der sich bis in die Neuzeit hinein entwickelte. In unserem Online Shop finden hier eine Übersicht über besonders schöne Standorte für antike Statuen. Und wir bieten Ihnen hier eine Übersicht über einige öffentlich zugängliche Gärten und Parks die jeweils über eine stattliche Sammlung antiker Skulpturen verfügen. Mit konkreten Angaben welche Statuen wo zu sehen sind.
Historische Bedeutung der angebotenen Replik-Skulpturen
Die Statuen der griechischen Antike, überwiegend Bronzestatuen, sind in Ihrem Formenkanon bis heute kulturstiftend für unsere westliche Zivilisation.
Nach dem Aufstieg Roms zur Weltmacht gelangte eine große Anzahl dieser griechischen Kunstwerke nach Rom, teils geplündert, teils erworben. Und wurden in Rom kopiert und auch neu interpretiert. Von den schönsten Werken der griechischen Antike wurde eine Vielzahl teils sehr präziser Kopien für den römischen Kunstmarkt geschaffen. In beinahe allen Fällen kennen wir das verloren gegangene griechische Bronzeoriginal nur in seiner römischen Kopie aus Marmor.
Die meisten Werke der antiken Welt sind jedoch wohl trotzdem für immer verloren gegangen in den Wirren und dunklen Jahrhunderten nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches. Viele der schönsten Statuen wurden bereits davor von fanatischen Christen zerstört oder demoliert. Bronzestatuen wurden in Kriegszeiten eingeschmolzen, Marmorstatuen nach dem Niedergang der antiken Orte ihrem Schicksal überlassen, als Baumaterial verwendet oder in frühmittelalterlichen Kalköfen zu Kalk verbrannt.
Von den über fünfzig in unserem Online Shop angebotenen Replikas antiker Statuen basieren gerade neun Statuen auf erhalten gebliebenen original antiken griechischen Bronzestatuen. Alle anderen angebotenen Repliken basieren auf römischen Marmorstatuen die nach einem griechischen Original aus Bronze geschaffen worden waren.
Gipsabdrücke für Nachguss-Statuen und Nachguss-Büsten
Vorlage für eine perfekte Replika des Originals ist ein Gipsabdruck des Originals. Diese Gipsabdrücke gehen oft zwei Jahrhunderte zurück. Viele von Ihnen wurden Mitte des 18. Jhd. bis Anfang des 19. Jhd. von den in Rom gefundenen Originalen abgenommen. Und wurden dann zu Studienzwecken meist an einer Universität in sogenannten Gipsabdrucksammlungen ausgestellt. Oft gelangten Sie auch in Privatbesitz. Gerade dann, wenn der Erwerb des Originals zu teuer war, oder das Original nicht verkäuflich war.
Berühmte Bildhauer der genannten Epoche, wie zum Beispiel Bertel Thorvaldsen, Antonio Canova, Andreas Schlüter, Karl Friedrich Schinkel und andere hatten Ihre eigene Gipsabdrucksammlungen der damals gefundenen Antiken. Als Lehrstücke für Ihre Schüler. Und als Vorlage für eigene Arbeiten. Oft wurden diese Gipsabdrücke ergänzt und vervollständigt wenn das antike Original nicht vollständig erhalten war.
Bronzeguss im Wachsausschmelzverfahren
Das Wachsausschmelzverfahren ist eine Methode um komplexe Formen aus Metall zu gießen. Es ist Jahrtausende alt und findet auch bei den hier angebotenen Bronzeguss Repliken Anwendung.
Grundlage für die erforderliche Gussform ist der Gipsabdruck. Auf Basis der Daten des Gipsabdrucks fertigen wir ein Kunststoff Modell. Das Kunststoffmodell wird akribisch mit dem Gipsabdruck und Fotos des Originals verglichen und falls erforderlich nachgebessert. Wenn alles perfekt ist wird von diesem Kunststoffmodell die negative Gussform genommen. Und dann flüssige Bronze in diese Negativform gegossen, um eine positive Bronzeskulptur zu schaffen. Jeder dieser Arbeitsschritte wird akribisch überwacht um sicherzustellen, dass die gegossene Replika 1:1 dem Gipsabdruck und dem Original im Museum entspricht.
Für den Bronzeguss verwenden wir Bronze aus mindestens 90% bis 95% Kupfer (CU) und 5 % bis 10 % Zinn (SN). Die genaue Zusammensetzung variiert in diesem Rahmen je nach Größe und Komplexität der Statue. Die Höhe des Zinnzusatzes beeinflusst Gießfähigkeit, Korrosionsbeständigkeit als auch die Bruchfestigkeit von Bronzegüssen. Diese Legierung entspricht wohl ziemlich genau den meisten überlieferten antiken Bronzelegierungen und hat sich über Jahrtausende bewährt. In Pompeii gefundene und 1998 von der Goethe Universität Frankfurt analysierte Bronzeartefakte wiesen beinahe durchgängig eine Zusammensetzung von 90% CU mit 10% SN auf. Und hatten in vielen Fällen Bleibeimischungen von maximal 0,01 bis 0,02%.
Marmorguss & Marmor Bildwerk vom Bildhauer
Neben dem klassischen Bronzeguss bieten wir für die hier gezeigten Statuen und Büsten zusätzlich zwei weitere Werkformen für die Replik-Anfertigung an. Den Marmorguss aus pulverisiertem echten Marmor. Und das Neuschlagen der Statue durch Bildhauer aus einem einzigen Marmorblock. Falls so eine Werkform für Ihre Replik-Statue in Betracht kommt, dann sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns über Ihre Mail oder Ihren Anruf.
Marmorguss-Skulpturen aus pulverisiertem echten Marmor kaufen
Die meisten antiken Skulpturen sind uns optisch bekannt durch römische in Marmor geschlagene Bildwerke. Meistens gearbeitet nach einem damals noch vorhandenen griechischen Original aus Bronzeguss. Und nun ausgestellt in den schönsten Museen, die Europa zu bieten hat. So besteht durchaus der Wunsch auch die eigene Replika in Marmor zu kaufen und nicht als Bronzeguss. Eine einfache und dabei absolut präzise Werkform für Repliken in Museumsqualität ist der sogenannte Gussmarmor.
Hierbei wird ein Marmorblock zu sehr kleinen Körnern zermahlen. Der hierbei entstandene Marmorsand wird dann verflüssigt, mit Klebern vermischt und dann in Gussformen gegossen und härtet dort aus. Das Verfahren ist seit der Mitte des 19. Jhd. bekannt und immer weiter verfeinert worden. Damit die so gegossene Marmorstatue auch tatsächlich wie echter Marmor aussieht (aus dem sie ja besteht) ist die Wahl des richtigen Marmors, die richtige Körnung und die perfekte Rezeptur für die beigemischten Kleber Voraussetzung.
Wir benutzen in der Herstellung der Replik-Statue allerbesten weißen Marmor. Zur Fertigung der Gussformen verfügen wir über die Gipsabdrücke des Originals. Stabilität, Wetterfestigkeit und brillante Oberfläche des Kunstmarmors erreichen wir mit der besten Mischung aus zermahlenem Marmor und den chemischen Kleber Beimischungen. Gerne stellen wir Ihnen ein Musterstück zur Verfügung.
Parallel hierzu sind andere Gussmaterialien auf dem Markt. In Gartencentern gibt es oft Güsse aus Beton (Gießbeton) oder ähnlichen Materialien zu kaufen. Überwiegend sind es ‚David‘ und ‚Venus‘ Statuen. Die Gussvorlagen dafür sind in der Regel so schlecht, dass ein verkitschter Eindruck der Statuen entsteht. Zudem sind die Größen nicht original. So verheißt bereits der erste Eindruck dieser Beton-Statuen nichts Gutes.
Neuschlagen der Skulptur durch Bildhauer aus Marmorblock
Als besonderen Service bieten wir Ihnen an, die Replika neu vom Bildhauer aus einem Marmorblock Ihrer Wahl schlagen zu lassen. Je nach Komplexität der angefragten Statue eine anspruchsvolle Arbeit. Die letztendlich nur von Bildhauern zu meistern ist, die dies täglich machen und dies in einer Region und Umgebung in der diese Art der hochspezialisierten Bildhauerei seit Generation gepflegt wird und lebendig ist. Diese Bildhauer finden sie heute nur in ganz wenigen Plätzen. Darunter Italien und China. In Italien ist Carrara bereits seit der Antike das Zentrum und in China sind es zwei Provinzen südlich von Beijing. Ähnlich wie in Carrara haben diese ihren eigenen Marmor in der sogenannten Kaiserhof Qualität für den Hof in Beijing und eine über unendliche viele Generationen gepflegte Bildhauertradition.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass die seit der Renaissance aufgefundenen antiken Statuen von berühmten Bildhauern europäischer Fürstenhöfe neu gearbeitet wurden. So wie die alten Römer die Statuen der alten Griechen neu fertigten. Dabei entstanden Kopien, die oft als attraktiver empfunden wurden als das Original und wiederum kopiert oder Gipsabdrücke von ihnen gefertigt wurden. Als ein Beispiel von vielen seien hier die sogenannten Uffizien Ringer genannt. Im Auftrag von Le Nôtre fertigte der französische Bildhauer Philippe Magnier gegen 1685 freihändig aus einem Marmorblock eine Replika der Gruppe für Versailles an. Diese Marmorkopie war so populär, dass man Gipsabdrücke von Ihr anfertigen ließ, und nicht vom Original in den Uffizien. Sie steht heute im Louvre in Paris.
Eine Replika aus einem Marmorblock getreu dem historischen Vorbild neu zu schlagen erfordert Tradition, Können und ein Verständnis für den Formenkanon dieser besonderen Statuen. Die von uns beauftragten Bildhauer verfügen über diese Voraussetzungen. In der Regel wird zuerst als Arbeitsvorlage ein neuer Gipsabdruck für den Bildhauer erstellt. Oft genügt hier ein Abdruck des schwierigsten Teils, oft ist das der Kopf. Manche Bildhauer schaffen sich zusätzlich noch ihre eigene Vorlage aus Lehm, meistens des Kopfes, um diese besondere Verbindung zur Statue und zum Schlagen zu erhalten.
Was wir hier anbieten ist also eine Replika, aber eine künstlerisch frei geschaffene, individuelle Replik-Statue aus echtem Marmor.
Weshalb sind nicht alle Replik-Statuen im Online Shop ausgepreist?
Eine ganze Reihe der von uns angebotenen Bronzestatuen sind in unserem Online Shop ohne Preis, bzw. Preis auf Anfrage ausgezeichnet. Die Gründe hierfür sind vielfältig.
Wahl der Kunstgießerei für die Replik-Statue
Besonders große Statuen können nur in hochspezialisierten Kunstgießereien gegossen werden. Diese Kunstgießereien sind weltweit tätig. Sie sind oft über zwei bis drei Jahre mit großen Spezialaufträgen ausgebucht und daher nicht sofort lieferfähig.
Fehlende Gipsabdrücke für den Nachguss in Museumsqualität
Von einigen Statuen und Büsten, gerade von den in jüngerer Zeit gefundenen existiert noch kein Gipsabdruck und müsste erst angefertigt werden. Dies wird heutzutage aber ungern gemacht um die auf vielen Statuen oft vorhandenen Farbüberreste der früheren, antiken Bemalung nicht zu stören.
Arbeiten mit 3D Scan für die Anfertigung des Replikats
Hier könnte ein 3D Scan ziemlich perfekte Resultate erzielen. In der Praxis funktioniert das in der Regel nicht. Denn die erforderliche Erlaubnis zum Scannen ist meist nur unter vielen Mühen und mit allerbesten Beziehungen zu erlangen, wenn überhaupt. So bleibt nur, von diesen meist weltberühmten Statuen eine umfangreiche Fotosammlung zusammenzustellen aus der dann ein Scan erstellt wird. Der Scan wird dann von archäologischen Restaurierung-Spezialisten anhand der Fotovorlagen verbessert, so dass man letztendlich einen brauchbaren Scan erhält der dem Original weitestgehend entspricht. Dieser Scan wird dann in Lebensgröße gedruckt und von einem hocherfahrenen, auf die Restaurierung antiker Bildwerke spezialisierten Bildhauer überarbeitet. Am schwierigsten ist oft der Kopf der Statue, gerade wenn er zum Beispiel reiche, tief gelockte Haarpracht aufweist die die Scan-Kamera nicht präzise genug in Ihrer Tiefe erfasst.
Abgleich der Replika vor Ort mit dem Original
Das Thema dieser „Köpfe mit reicher Lockenpracht“ behoben wir meist erfolgreich damit, indem wir mit dem gescannten, ausgedruckten Kopf ins Museum fuhren und um Erlaubnis baten, den Kopf mit dem Original abgleichen zu dürfen. Dies wird meist aber nicht immer gestattet. In einigen Museen war es unserem Bildhauer zudem erlaubt vor Ort am Kopf einige Feinarbeiten durchzuführen oder zumindest betroffene Stellen zu kennzeichnen.
Nachträgliche Ziselierungen bei der Nachguss-Skulptur
Eine Reihe von Statuen die wir hier anbieten weisen feine Ziselierungen auf, zum Beispiel für einen Bartflaum oder ein Stirnband oder ein Zier-Muster an der original erhaltenen Basis. Diese Ziselierungen sind im Gipsabdruck nicht, oder nicht deutlich erhalten. Hier arbeiten wir mit hocherfahrenen Ziseliermeistern zusammen, die die Ziselierungen nach Bildvorlagen mit ihren feinen Instrumenten erstellen.
Fazit
So gibt es mannigfache, teils völlig unterschiedliche Gründe, weshalb wir einige Statuen in unserem Online Shop preislich auf „Preis auf Anfrage“
setzen.
Woran sind fehlerhafte Repliken zu erkennen?
Repliken von Statuen und Büsten die ohne Vorlage eines präzisen Gipsabdrucks oder präzisen Scans gegossen werden geben nur die Umrisse der Statue mehr oder weniger wieder. Und auch das oft nicht, wenn die Proportionen oder Größen aus Kostengründen verändert wurden. Aber schon dem Umriss fehlt es an der Schärfe des Originals. Noch schlimmer ist, dass es der gesamten Statue völlig an Feinstruktur mangelt. Muskulatur, Haare, Augen Mund sind ohne Tiefe, ohne Schärfe. Es ist alles wie mit dem Schmiergel glatt abgerieben und abgerundet. Und wirkt flach, ohne Ausdruck.
2. Antike Skulpturen als lebendige Stimmen in der Gartenarchitektur – Wo Stein und Bronze zu sprechen beginnen
1. Antikes Griechenland – Skulpturen in heiligen Hainen und philosophischen Gärten
Die Verwendung freistehender Statuen im Freien lässt sich für das antike Griechenland nachweislich vor allem in sakralen und öffentlichen Kontexten belegen – nicht jedoch im Sinne privater Ziergärten, wie wir sie später kennen.
Gesicherte Kontexte:
Relevanz für die Gartenarchitektur: Die Außenanlagen im antiken Griechenland hatten bei unterschiedlicher Nutzung (Sportstätte, Orakel, Akademie) immer eine überragende kultische Bedeutung. Und es ist hier, dass Statuen in Mengen aufgestellt waren. Und zwar im Rahmen eben dieses Kultus und zu seiner Erhöhung. Dieses Konzept lässt sich mit dem neuzeitlichen Begriff der Gartenarchitektur nicht fassen da der kultische Bezug fehlt. Zudem sind mit ganz wenigen Ausnahmen so gut wie alle Statuen aus diesen Anlagen verloren gegangen. Die uns durch ein Wunder erhaltene Bronzestatue des Wagenlenkers von Delphi repräsentiert daher nicht „Gartenkunst“ im heutigen Sinn, sondern kultisch motivierte Außenpräsentation in sakralen Bereichen – ein Konzept, das in der römischen Villenarchitektur weitergeführt und transformiert wurde.
2. Römische Antike – Villengärten als Bühne für Skulpturen
Mit dem Römischen Reich entwickelt sich erstmals eine eigenständige, archäologisch wie literarisch eindeutig belegbare Gartenkultur, in der Skulpturen als bewusste Gestaltungsmittel eingesetzt wurden. Diese Kunstform wurde dabei stark von der griechischen Tradition beeinflusst, aber in einem neuen Kontext angewandt: dem privaten Luxusgarten (hortus, viridarium, peristylum).
Belegbare Gartennutzung von Statuen:
Relevanz für die Gartenarchitektur: Die Statue des Ludovisischen Galliers repräsentiert ein Beispiel von unendlich vielen, die nachweislich einen römischen Garten oder Park zierten. In diesem Fall die sogenannten Gärten des Sallust in Rom. Diese Horti lagen in einem Tal zwischen zwei Hügeln, dem Pincio und dem Quirinale. Die Gärten waren von einer Reihe größerer Bäche durchzogen die bergabwärts bis zum Campus Martius strömten und schlussendlich im Tiber mündeten.
3. Renaissance – Die Wiederentdeckung antiker Skulptur in der Gartengestaltung
Mit dem Aufkommen der Renaissance ab dem 15. Jahrhundert wird die klassische Antike systematisch studiert, nachgeahmt und neu interpretiert. Fürstliche Gärten dienen zunehmend nicht nur dem Genuss, sondern auch der Repräsentation von Bildung, Weltverständnis und kulturellem Anspruch. Die Integration von Skulptur in Gartenarchitektur gewinnt nun eine neue Dimension – explizit als bewusst inszeniertes Zitat der Antike.
Belegte Praxis:
Quellenbeleg:
Giorgio Vasari beschreibt mehrfach die Nutzung antiker Statuen in Gärten der Renaissancefürsten (u. a. in seinen „Vite“), insbesondere im Kontext der Medici-Residenzen.
Relevanz für die Gartenarchitektur: Die Hermes-Skulptur von Giambologna, auch als Giovanni da Bologna oder Jean de Boulogne bekannt, ist ein berühmtes Kunstwerk der italienischen Renaissance. Die vielfach gefertigten Abgüsse fanden ihren Weg in zahlreiche adelige Parks und Gartenanlagen dieser Zeit. Die in der Renaissance oft verwendeten Repliken klassisch-griechischer Statuen wie Apollon, Hermes oder die Athena-Typen wurden – da die antiken Originale oft beschädigt oder ohne Gliedmaßen oder ohne Kopf waren, einfach durch Künstler der Renaissance ergänzt. So entsprechen diese originalen Renaissance Statuen wie auch die in der Renaissance restaurierten und ergänzten echten antiken Statuen direkt dem Renaissance-Ideal eines gelehrten Gartens, der Schönheit mit historischer Tiefe verbindet an. Ein Konzept, das heute wieder stark gefragt ist.
4. Barock – Skulptur als Bestandteil absolutistischer Gartenarchitektur
Im Barock wird der Garten zur Bühne absoluter Macht und göttlicher Ordnung. Skulpturen sind hier keine beiläufigen Dekorationen, sondern zentrale dramaturgische Elemente. Ihre Funktion ist symbolisch, mythologisch aufgeladen und exakt auf die Gartenarchitektur abgestimmt.
Belegbare Beispiele:
Quellen:
Die Inventaires des Sculptures de Versailles sowie Gartenpläne von Le Nôtre und ihre spätere Rezeption zeigen detailliert, wie Skulpturen zur Strukturierung und Ideologisierung von Gartenräumen eingesetzt wurden.
Relevanz für die Gartenarchitektur: Repliken antiker Götterfiguren, Heroen oder Athleten – wie sie in Versailles oder Schönbrunn als mythologische Inszenierungen verwendet wurden – bieten eine direkte stilistische wie symbolische Verbindung für hochwertige, historisch inspirierte Gartenanlagen heutiger Zeit.
5. Der Englische Landschaftsgarten – Skulptur im „natürlichen“ Parkbild
Mit dem Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert entsteht in England eine neue Form der Gartenkunst: der Landschaftsgarten. Im Gegensatz zur strengen Geometrie des Barock orientiert sich dieser Gartenstil an der freien, idealisierten Natur – beeinflusst durch Claude Lorrain und Nicolas Poussin, deren idealisierte Landschaftsgemälde als ästhetische Vorbilder dienten.
Zentrale Merkmale: weite Wiesenflächen, malerisch gesetzte Baumgruppen, sanfte Geländemodellierungen, Sichtachsen, Wasserläufe – und: punktuell eingesetzte Skulpturen, die dem Raum Bedeutung verleihen, oft in Kombination mit Staffagearchitektur (Tempel, Obelisken, Ruinen).
Nachweislich eingesetzte Skulpturen in englischen Landschaftsgärten:
Quellenlage:
Die Verwendung antikisierender Skulpturen in diesen Gärten ist durch Reiseberichte, Baupläne, Erhaltungszustände sowie die Korrespondenz der Auftraggeber und Architekten (z. B. Charles Bridgeman, William Kent, Capability Brown) gesichert. Auch die späteren Grand Tour-Sammler integrierten häufig antike Repliken oder Originale in ihre Landsitze.
Relevanz für die Gartenarchitektur: Die Skulpturen der RIACE-Kollektion – insbesondere Figuren wie Hermes, Apollon, Herkules oder Athena – eignen sich hervorragend zur subtilen, symbolischen Einbindung in landschaftlich gestaltete Freiräume. Sie verbinden antike Formensprache mit landschaftlicher Sinngebung – ein Prinzip, das im englischen Landschaftsgarten zur Meisterschaft gelangte.
6. Historismus und Belle Époque – Die Antike als Stilzitat für Bildung und Repräsentation
Im 19. Jahrhundert kommt es zu einer bewussten Rückwendung an alle vorangegangenen Stilepochen, bevorzugt zur Antike, aber auch zur Gotik und Romanik. Der Historismus greift diese Stile auf und integriert sie in neue Bauformen. In dieser Phase entsteht auch der moderne bürgerliche Park – mit Statuen als Zeichen von Bildung, Kosmopolitismus und bürgerlichem Idealismus.
Dokumentierte Kontexte:
Quellen:
Reiseberichte, Museumskataloge sowie die dokumentierten Skulpturenkäufe (z. B. bei Cast-Werkstätten wie Brucciani in London oder Chiurazzi in Neapel) belegen die große Nachfrage nach hochwertigen Abgüssen antiker Skulpturen für private und öffentliche Gartenanlagen.
Relevanz für die Gartenarchitektur: Die heutigen Repliken der RIACE-Kollektion stehen genau in dieser Tradition: Sie ermöglichen es, den Geist historischer Gartenkultur wiederaufleben zu lassen – nicht als bloße Kopie, sondern als bewusste ästhetische und kulturelle Entscheidung.
Zusammenfassung: Skulptur als konstitutives Element historischer Gartenarchitektur
Vom mythischen Licht sagenumwobener griechischer Haine – dort wo noch Götter spielten und zeugten und Menschen Ihnen zu Ehren Statuen errichteten, über römischer Villenarchitektur der Imperatoren bis zu den stattlichen Parks der Belle Époque bildeten freistehende Statuen stets einen gestalterischen wie symbolischen Kern anspruchsvoller Gartenräume – oder soll man sagen – klassisch zeitloser Gartenarchitektur? Die Skulpturen der RIACE-Kollektion – authentische, lebensgroße Repliken bedeutender antiker Originale – stehen in direkter Linie zu dieser Tradition. Sie verbinden museale Qualität mit architektonischer Funktion und bieten damit eine gestalterische Lösung, die weit über das Dekorative hinausgeht.