Passende Rankhilfen für Wisteria

Spektakuläre Pergola mit berauschendem Duft

Aus Japan und China stammen die imposantesten Blauregen (Wisteria) Sorten. Oft werden sie auch Glyzinien genannt. Sie sind mächtige Würgepflanzen, deren Wuchskraft oft unterschätzt wird. Daher unbedingt schon beim Pflanzen an die Zukunft denken und die Wahl der geeigneten Rankhilfe oder sogar eines besonders robusten Rankgerüstes gut überlegen! Auf diesem Bild aus West Dean Gardens bei Chichester sieht man ein 30-jähriges Exemplar. Der Japanische Blauregen (Wisteria floribunda) macht dort den opulent duftenden Auftakt der Blüten-Festspiele auf einer edwardianischen Pergola. Sie ist als Denkmal der Gartenarchitektur geschützt und muss von Zeit zu Zeit erneuert werden. Dieses stabile horizontale Rank-Gerüst aus Holz liegt auf mächtigen Steinsäulen und erstreckt sich in Ost-West Richtung über den ‚North Lawn‘. Die mehrmals im Jahr kräftig zurück geschnittenen Wisterien blühen als Erste der begehrten Schlingpflanzen im Süden Englands. Der Duft ist berauschend!

Wisteria mit Eisen-Pavillon


Eisen-Pavillon verschwindet unter Blüten-Trauben

Sonnenbeschienen und windgeschützt – das ist der ideale Standort für den Licht und Wärme liebenden Blauregen. Er dank ihn mit besonders üppigem Flor. Unaufhaltsam scheint er sich um alles zu winden, was seinen langen Trieben zu Nahe kommt. Acht bis zehn Meter weit „schiesst“ er vor einer Wand gegen den Himmel. Aber nicht nur die Höhe ist für das Blüten-Reichtum entscheidend. Diese faszinierende Schlingpflanze blüht umso eindrucksvoller, je höher der Anteil horizontal geleiteter Triebe ist. Waagerechte Führung der Haupttriebe zum Beispiel an Wandspalieren fördert den Knospenansatz. Auf diesem Bild hängen die stark duftenden Blüten-Trauben – umschwärmt von Bienen und Hummeln – von einem perfekt in Beton verankerten, massiven Metall Pavillon herab. Die ältesten, verholzenden Triebe werden ab Manneshöhe in die Breite geleitet und befestigt. Während der Blütezeit verschwindet die Konstruktion aus Eisen völlig unter der blauen Pracht.

Wisteria mit Balkongeländer in Soave


Balkongeländer dient als Rankgerüst

Dieser Wasserfall aus Blüten ergießt sich an der warmen Südseite des Palazzo Visco-Coffele in der italienischen Stadt Soave. Eine einzige Wisteria-Pflanze erobert seit 120 Jahren den ganzen Innenhof des bekannten Weinguts. Für zwei Wochen ist sie die Primadonna der großen Duft-Oper! Das extra für sie gebaute Metallgerüst leitet die Schlingpflanze bis zu den Balkongeländern. Die angenehm duftenden Blüten des Chinesischen Blauregens (Wisteria sinensis) sind mit rund 2 cm grösser als bei der japanischen Schwesterart. Sie stehen in sehr dichten, gut 20 cm lang hängenden Trauben an kurzen Trieben und erscheinen vor dem Laub-Austrieb. Der Kelch ist glockig und hat fünf ungleich lange Zähne. Die Krone ist hellblau bis blau-violett. Die Flügel sind sichelförmig, das Schiffchen leicht aufgebogen. Die Pflanzen blühen ab Mitte April und bringen an gut besonntem Standort einen zweiten Blüten-Schub Ende Juni hervor, wobei alle Blüten eines Blüten-Standes ungefähr gleichzeitig aufblühen.

Wisteria mit Laubengang in Hermannshof


Atemberaubend schöner Laubengang!

Und dieser Anblick ist kaum noch zu übertreffen. Der sehr solide Metall-Laubengang mit üppig blühenden Glyzinien lädt jedes Jahr in Mai im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim an der Bergstraße zum Verweilen ein. Die dortigen Pflanzen stammen von alten Sorten aus den Gärten in der japanischen Kaiserstadt Kyoto und wurden 1924 gepflanzt. In manchen Jahren blühen beide nebeneinander platzierten Arten sogar gleichzeitig – Wisteria chinensis mit kürzeren Blüten und Wisteria floribunda ‚Macrobotrys Longissima‘ mit Blüten über 100 cm Länge! Atemberaubend schön! Seit Jahrzehnten werden sie durch einen speziellen Schnitt erzogen. Im späten Winter erfolgt der Schnitt auf Zapfen von 3 bis 5 Augen. Und im Sommer werden die langen Triebe wieder sogar zweimal gekürzt. Sie dürfen sich nur kontrolliert ausbreiten. In der Natur würde der im Uhrzeigesinn windende Blauregen nämlich bis zu 10 Meter Wuchshöhe oder sogar noch mehr erreichen.